Retaxation: Das solltet ihr darüber wissen

Die Retaxierung von Rezepten stellt Apotheken
vor zahlreiche Herausforderungen.

Unzureichende Angaben auf dem Rezept, Fehler bei der Abrechnung oder nicht eingehaltene Rabattverträge – für Krankenkassen gibt es vielfältige Gründe, warum sie bereits gezahlte Beträge für ausgegebene Arzneimittel zurückfordern. Dieses Vorgehen wird als „Retaxation“ oder „Retaxierung“ bezeichnet und kann erhebliche finanzielle Auswirkungen auf eine Apotheke haben, insbesondere bei hochpreisigen Medikamenten.

Eine Person nutzt eine Lupe für eine genauere Betrachtung.

Gründe für Retaxationen kennen

Krankenkassen retaxieren Rezepte aus vielfältigen Gründen. So stellen sie sicher, dass die Abrechnung korrekt und regelkonform erfolgt. Ob sie allerdings ein Rezept retaxieren, liegt in ihrem eigenen Ermessen. 

Formfehler wie unvollständige oder fehlerhafte Rezepte führen oft zur Retaxation. Verstöße gegen Rabattverträge oder Lieferbedingungen sowie nicht genehmigte Verordnungen sind weitere häufige Gründe. Falsche oder doppelte Abrechnungen und Überschreitungen der Abgabefrist für Rezepte werden ebenfalls streng sanktioniert. Zudem retaxieren die gesetzlichen Krankenkassen Rezepte für Medikamente, die nicht verordnungsfähig sind und somit nicht von ihnen übernommen werden dürfen. 

Ein tiefes Verständnis dieser Gründe hilft euch, die internen Prozesse in eurer Apotheke zu optimieren, rechtssicher zu arbeiten und so finanzielle Verluste durch Retaxationen zu vermeiden.

Eine optimale Versorgung mit hochpreisigen Arzneimitteln

Die Zahl teurer Medikamente, die Apotheken vorhalten und abgeben sollten, steigt immer weiter an. Mit Abacus Medicine habt ihr einen starken Partner an eurer Seite: Ihr profitiert von attraktiven Konditionen und einer optimalen Verfügbarkeit. 

Rechtssicherheit aufbauen und finanzielle Verluste verringern

Eine hohe Retaxationsquote kann die Liquidität und Rentabilität einer Apotheke erheblich beeinträchtigen und in Extremfällen sogar zur Existenzgefährdung führen. Die Herausforderung: Ihr müsst eine Vielzahl an Regeln und Vorschriften beachten, die sich häufig ändern. Das bindet Zeit und Personal. Wie ihr eure Apotheke vor Retax schützen könnt, eure Patienten optimal versorgt und den administrativen Aufwand minimiert, erfahrt ihr hier.

Ein goldenes Sparschwein steht neben dem Hammer eines Richters, symbolisiert Geld und Gerechtigkeit.

Die häufigsten Gründe für die Retax von Rezepten

Formfehler: Notwendige Angaben auf dem Rezept fehlen oder sind unleserlich.
Regelverstöße: Die Apotheke hat Rabattverträge oder Lieferbedingungen nicht eingehalten.
Abrechnungsfehler: Die Abrechnung weicht von den festgelegten Preisen ab.
Nicht genehmigte Verordnungen: Die vorherige Genehmigung der GKV zur Abgabe eines bestimmten Arzneimittels fehlt.
Nicht verordnungsfähige Medikamente: Die Apotheke gibt Arzneimittel auf Verordnung aus, die nicht von der GKV übernommen werden.
Überschreitung der Abgabefrist: Das Rezept wird nach mehr als 28 Tagen eingelöst.

Wie lange dürfen Krankenkassen Rezepte retaxieren?

Die gesetzlich vorgesehene Frist für Retaxationen beträgt ein Jahr und beginnt mit dem Ende des Kalenderjahres, in dem der Erstattungsanspruch entstanden ist. In speziellen Fällen kann diese Frist verlängert werden, beispielsweise bei Verdacht auf Betrug oder systematische Fehler.

In einer lichtdurchfluteten Apotheke tauschen sich Menschen intensiv über verschiedene Themen aus, während ein Medikament ausgehändigt wird.

Retax-sicher einkaufen und verkaufen

Der retax-sichere Einkauf ist entscheidend für den finanziellen Erfolg einer Apotheke. Ein effizientes Warenwirtschaftssystem, eine lückenlose Dokumentation und eine gute interne Kommunikation spielen hierbei eine bedeutende Rolle. Erfahrt, wie ihr durch gezielte Einkaufsstrategien, das Einhalten von Rabattverträgen und das Wirtschaftlichkeitsgebot Retaxierungen verringern könnt.

Verbandstoffe und OTC-Arzneimittel mitunter von Retaxationen betroffen

Verbandstoffe und rezeptfreie Medikamente müssen ebenfalls korrekt verordnet und abgerechnet werden, um Retaxationen zu vermeiden. Ist das Rezept unvollständig oder fehlerhaft, können die Krankenkassen die erstatteten Kosten zurückfordern. Bei der Empfehlung rezeptfreier Medikamente solltet ihr das Wirtschaftlichkeitsgebot beachten, um unnötige Kosten zu vermeiden und die Erstattung durch die Krankenkassen nicht zu gefährden.

Hochpreisige Medikamente verdienen besondere Aufmerksamkeit

Wenn die Krankenkassen ein Präparat im Wert von beispielsweise 8.000 Euro nicht übernehmen, kann das eine Apotheke vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Deshalb ist bei der Abgabe teurer Arzneimittel besondere Vorsicht geboten.

Retaxation verhindern: Praktische Tipps für den Arbeitsalltag

In einer Apotheke gibt es viele Stellschrauben, um die Retax von Rezepten zu vermeiden. Eine routinierte Prüfung von Rezepten, beispielsweise mithilfe einer Checkliste, kann euch im Arbeitsalltag helfen. Auch der richtige Umgang mit der Software in eurer Apotheke trägt dazu bei. Worauf ihr als pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte außerdem achten solltet, erfahrt ihr hier.

Eine Männerhand macht Notitzen auf einer Check-Liste.

Mit Retaxationen in der Apotheke effizient umgehen

Retaxierungen können nicht nur bei hochpreisigen Arzneimitteln zu wirtschaftlichen Problemen führen. Dasselbe gilt für sehr günstige Medikamente, die zurückerstattet werden sollen. Die Bearbeitung von Rückforderungen bindet in jedem Fall Personal und verschwendet Ressourcen. 

Deshalb solltet ihr schnell handeln: Legt bei der Krankenkasse Widerspruch gegen die Retax-Rezepte ein – auch wenn die Chancen auf Erfolg eher gering sind – und informiert eure Branchenverbände. Darüber hinaus gibt es spezielle Versicherungen für Apotheken, die Retax-Klauseln enthalten. So könnt ihr das Geld zurückerhalten, wenn ihr beispielsweise bestehende Rahmenverträge nicht beachtet oder ein wirkstoffgleiches Präparat eines anderen Herstellers oder mit einer anderen Darreichungsform abgegeben habt.

Ihr braucht Unterstützung beim Bestellmanagement?

Ein effizientes Bestellmanagement für teure Arzneimittel hilft euch dabei, eure Apotheke zukunftssicher aufzustellen. Mit der richtigen Strategie könnt ihr euren Rohertrag durch eine größere Gewinnmarge steigern. Zugleich bleiben eure Patienten optimal versorgt – dank hoher Verfügbarkeit der benötigten Präparate und kurzer Lieferfristen.

FAQ / Fragen und Antworten zur Retaxierung

Bei der Retaxation oder Retaxierung fordern Krankenkassen bereits erstattete Beträge für abgegebene Arzneimittel zurück. Dabei kann es sich sowohl um sehr günstige als auch sehr teure Medikamente handeln.

Die Retaxierung von Medikamenten kann Apotheken vor große finanzielle Herausforderungen stellen, besonders bei hochpreisigen Arzneimitteln. Außerdem bindet die Bearbeitung der Rückforderungen Personal, worunter die optimale Patientenversorgung leiden kann. 

Die Gründe der Krankenkassen für eine Retaxierung sind vielfältig. Hierzu zählen Formfehler auf dem Rezept, Verstöße gegen bestehende Rabattverträge oder Lieferbedingungen, Abrechnungsfehler, eine Überschreitung der Abgabefrist oder nicht verordnungsfähige Medikamente. Ob die Krankenkassen ein Rezept retaxieren, liegt in ihrem eigenen Ermessen. 

Apotheken haben zahlreiche Möglichkeiten, um Retaxierungen zu vermeiden, unter anderem: 

  • ein effizientes Warenmanagement,
  • Schulungen aller Mitarbeiter zu den geltenden Regeln,
  • routinierte Überprüfung aller Rezepte,
  • Abschluss spezieller Versicherungen für Apotheken, die im Schadensfall die zurückgeforderte Summe übernehmen.

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