Der Rabattvertrag in eurer Apotheke

So profitieren Krankenkassen, Patienten und Apotheken
– und was ihr dabei beachten solltet.

Was ist ein Rabattvertrag?

Ein Rabattvertrag ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmen, die darauf abzielt, die Kosten im deutschen Gesundheitssystem und damit auch für die Patienten zu senken.  

Es gibt in der Regel zwei Arten von Rabattverträgen:  

– Exklusive Rabattverträge: Die wirkstoffausgeschriebenen Rabattverträge im patentfreien Bereich (Generika). Diese Verträge haben in der Regel eine Laufzeit von mindestens zwei Jahren.  

 – Open-House-Verträge: Rabattverträge im patentgeschützten und/oder biotechnologischen Bereich mit einer Mindestlaufzeit von einem Monat. Merkt euch: Aufgrund der geringen Laufzeit sollte insbesondere zu Monatsende stets geprüft werden, ob der aktuelle Vertrag auch für den Folgemonat gilt. 

Eine Gruppe von Menschen diskutiert angeregt in einem modernen Konferenzraum mit großen Fenstern und einem Tisch voller Unterlagen.

Rabattvertrag Definition

: Ein Rabattvertrag ist eine Vereinbarung, in der der pharmazeutische Hersteller garantiert, dass für jede Arzneimittelpackung mit einer bestimmten Pharmazentralnummer (PZN) oder einem bestimmten Wirkstoff, die unter diesen Vertrag fällt, ein Preisnachlass gewährt wird. Die Abwicklung erfolgt direkt zwischen der Krankenkasse und dem Hersteller, und die Höhe des Preisnachlasses ist nur den Vertragsparteien bekannt. 

Wie funktioniert ein Arzneimittel-Rabattvertrag?

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Ein Arzneimittel-Rabattvertrag verpflichtet eure Apotheke, rabattierte Medikamente auszugeben, wenn diese verfügbar sind. Gebt ihr trotz Verfügbarkeit ein Präparat eines anderen Herstellers ab, droht euch eine Retaxation

Was ist ein Rabattvertrag in der Praxis? Es bedeutet, dass ihr als Apotheke sicherstellen müsst, dass ihr die richtigen Arzneimittel vorrätig habt und am POS das richtige Arzneimittel identifizieren und an den Patienten abgeben müsst. Angesichts der 95 gesetzlichen Krankenkassen (Stand 2024) und der Vielzahl an verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, von denen etwa ein Fünftel unter Rabattverträge fällt, kann sich die richtige Verfügbarkeit und Abgabe der verordneten Medikamente als eine erhebliche Herausforderung darstellen. 

Rabattverträge: Gesetzliche Grundlage

Die gesetzliche Grundlage für Rabattverträge ist seit 2003 im Beitragssatzsicherungsgesetz (BSSichG) klar geregelt und wurde 2006 durch das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) und 2007 durch das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) modifiziert bzw. erweitert. Dies soll sicherstellen, dass alle Beteiligten – Apotheken, Krankenkassen und Pharmaunternehmen – ihre Pflichten erfüllen.  

Rabattverträge unterliegen also strengen rechtlichen Vorgaben, und es ist wichtig, dass eure Apotheke die jeweils gültigen Verträge kennen, um rechtliche Probleme und mögliche Retaxationen zu vermeiden. 

Informationen zu aktuellen Rabattverträgen findet ihr unter Aktuelle Rabattverträge – DeutschesArztPortal oder Rabattvertrags-Monitorplus – DeutschesApothekenPortal 

Vorteile eines Rabattvertrags für Krankenkassen und Patienten

Ein Rabattvertrag bietet sowohl Krankenkassen als auch Patienten finanzielle Vorteile. Die Krankenkasse profitiert von den verhandelten Rabatten, während Patienten geringere Zuzahlungen leisten. Für eure Apotheke bedeutet die korrekte Umsetzung eines Rabattvertrags zunächst einen Mehraufwand und im besten Fall eine erhöhte Kundenzufriedenheit, wenn der Patient trotz Rabattvertrags sein verordnetes Medikament direkt erhält. 

Wie bereite ich meine Apotheke auf Rabattverträge vor?

Um mit Rabattverträgen in eurer Apotheke erfolgreich umzugehen, sollten alle Teammitglieder geschult und stets auf dem neuesten Stand sein. Dies hilft, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und eure Patienten optimal zu beraten. Regelmäßige Schulungen und Updates sind entscheidend, um sicherzustellen, dass euch alle Anforderungen eines Rabattvertrags bekannt sind und entsprechend erfüllt werden können.  

Diagramm mit aufsteigendem roten Pfeil und fallenden Münzen, das wirtschaftliche Trends symbolisiert.

Herausforderungen bei Rabattverträgen meistern

Rabattverträge stellen eine komplexe Herausforderung für Apotheken dar, doch mit den richtigen Strategien könnt ihr diese Hürde meistern. Erfahrt, wie eine gezielte Optimierung eurer Geschäftsprozesse nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch eure Kosten erheblich senken kann.

Mit Rabattverträgen im Apothekenalltag effizient umgehen

Die Apotheke von heute steht vor der Herausforderung, über 40.000 Rabattverträge zu managen und gleichzeitig die richtige Medikation für ihre Kunden bereitzustellen. Erfahrt, wie ihr durch innovative Ansätze und kontinuierliche Weiterbildung nicht nur Retaxationen vermeidet, sondern auch das Vertrauen eurer Patienten stärken könnt!

Eine Männerhand macht Notitzen auf einer Check-Liste.

Arzneimittel sorgenfrei abgeben

Rabattverträge sind im Apothekenalltag keine Seltenheit. Bevor ihr ein Arzneimittel – egal ob generisch oder patentgeschützt – an eure Patientinnen und Patienten abgebt, solltet ihr euch immer vergewissern, ob die Krankenkasse einen Rabattvertrag mit dem pharmazeutischen Hersteller geschlossen hat. Andernfalls können die Krankenkassen retaxieren. Abacus Medicine ist sich dieser Herausforderung und den Folgen der Nichtbeachtung von Rabattverträgen bewusst und hat diese deshalb als festen Bestandteil des Portfolios aufgenommen. Dank einer hohen Anzahl an Rabattverträgen mit allen gesetzlichen Krankenkassen könnt ihr Arzneimittel sorglos einkaufen und mit höherer Wahrscheinlichkeit an eure Patientinnen und Patienten abgeben.

FAQ / Fragen und Antworten zu Arzneimittel Rabattverträge

Ein Rabattvertrag ist eine Vereinbarung zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmen, die darauf abzielt, Kosten im deutschen Gesundheitssystem zu senken. Es gibt exklusive und Open-House-Rabattverträge, die sich in ihrer Laufzeit und Anwendung unterscheiden. Diese Verträge ermöglichen es Krankenkassen, Rabatte auf bestimmte Arzneimittel zu erhalten, was sowohl für die Krankenkassen als auch für die Patienten finanzielle Vorteile bietet.

Ein Arzneimittel-Rabattvertrag verpflichtet Apotheken, rabattierte Medikamente abzugeben, wenn diese verfügbar sind. Wenn eine Apotheke trotz Verfügbarkeit ein anderes Präparat abgibt, droht eine Retaxation, bei der die Krankenkasse die Kosten für das falsch abgegebene Medikament nicht erstattet. Daher ist es wichtig, dass Apotheken stets die richtigen Arzneimittel vorrätig haben.

Rabattverträge bieten sowohl Krankenkassen als auch Patienten erhebliche finanzielle Vorteile. Krankenkassen profitieren von den verhandelten Rabatten, während Patienten oft geringere Zuzahlungen leisten müssen. Für Apotheken bedeutet die korrekte Umsetzung dieser Verträge jedoch einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand.

Um sicherzustellen, dass Apotheken die Anforderungen von Rabattverträgen erfüllen, sollten alle Mitarbeiter regelmäßig geschult und über aktuelle Verträge informiert werden. Dies hilft, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und Retaxationen zu vermeiden.

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